Früher haben Menschen ihr Leben und ihr Werken recht einfach gehalten. Der „immer moderner werdende Mensch“ strebte zwar danach, das neue Leben einfacher zu gestalten, glaubte aber, vieles komplizierter ausdrücken zu müssen, als es war. Wollte er damit doch fortschrittlicher, intelligenter und vielwissender erscheinen und strebte damit dennoch immer mehr Richtung Komplexität.
Die Erfahrung zeigt mittlerweile immer öfter, dass der Schlüssel aber oftmals in der Einfachheit der Dinge zu suchen und zu finden ist, denn man muss das Rad nicht neu erfinden! Natürlich kann man nicht immer alles auf das Einfachste herunter brechen, aber man kann seinem komplexen Alltag wieder zu mehr Struktur verhelfen, indem man anfängt, einzelne Dinge aufs Wesentliche zu beschränken.
Ein kleines Beispiel gefällig: viele Jahre stand ein kleines, unscheinbares Kochbüchlein neben all den anderen Kochbüchern im Regal. Kürzlich suchte ich mal wieder nach einem Rezept und stieß dabei auf dieses alte Büchlein aus der Schulzeit meiner Großmutter. Irgendwie weckte es erst jetzt mein Interesse und ich begann darin zu blättern.
Was fiel mir dabei aber gleich auf?
Es waren einfache, wirklich recht einfache Rezepte, aber auch hilfreiche Ratschläge für den Alltag, den Haushalt, also mehr oder weniger für’s (Über-) Leben darin aufgelistet und beschrieben. Die Generation um den 2. Weltkrieg bekam das Werkzeug bereits von klein auf mit dem Elternhaus und in der Grundschule mit auf den (Lebens-) Weg.
Heute flutet man unsere Gesellschaft mit einem Übermaß an Wissen und Erkenntnissen, und dennoch fehlt es oftmals einfach nur am sogenannten „Hausverstand“.
Bei näherer Betrachtung des Inhaltes könnte der Menschen von Heute mit dieser Einfachheit zurück zu einem zufriedeneren, erfüllteren und einfacheren Leben gelangen.
Das Grundproblem liegt leider oftmals darin, dass bereits an oberster Stelle Dinge gerne maximal verkompliziert anstelle von vereinfacht werden. Regelungen und Maßnahmen für wirklich alles und jeden, oftmals für die Praxis leider nur allzu untauglich. Weiters glaubt der Mensch selbst nicht mehr daran, dass es oft einfacher sein kann, als es scheint und verstrickt sich zunehmend in Verkomplizierungen.
Glücklicherweise bieten sich uns im Leben immer wieder neue Chancen, Möglichkeiten und Momente, unsere Handlungen zu überdenken und gegebenenfalls zu optimieren. Auch jetzt wäre wieder ein günstiger Zeitpunkt, unsere alten Muster zu überdenken, denn es steht (eigentlich) wieder eine ruhige, besinnliche Zeit vor der Tür.
Die Hektik und den Stress in dieser Zeit hat jeder einzelne von uns selbst in der Hand. Entweder als mediales Opfer unserer Epoche oder als von Konsumzwang befreiter, im Geiste freierer, sich neu erschaffender Mensch.
Mein guter Rat für jetzt und später: seinen Verstand wieder mehr „beAchtung“ schenken und ihn einfach wieder „beNützen"!
Mit Fokus auf das Wesentliche - Für ein erfüllteres Leben - Denn man hat nur das eine.
Eine schöne besinnliche Adventszeit 2023.
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